Über das Akkordeon-Orchester

AORE - Das sind wir!

Das Orchester:

Wir sind stolz darauf, Akkordeon zu spielen! Im Zuge der Erstellung eines neuen Logos kam zunächst die Idee auf, vielleicht unseren Namen zu ändern, damit nicht am Orchesternamen sofort erkennbar ist, welches Instrument wir spielen. Ziemlich schnell waren wir uns aber einig, dass wir uns nicht verstecken müssen, nur weil wir eben kein „klassisches“ Instrument, wie Geige, Trompete oder Saxophon spielen, sondern dass es im Grunde unser Ziel ist, zu zeigen, wie genial und vielseitig das oft so belächelte „Schifferklavier“ doch ist. Daher bleibt es dabei: wir sind und bleiben mit Stolz das „Akkordeon-Orchester Recklinghausen e. V.“.

Nun aber zum Aufbau eines Akkordeon-Orchesters:

Das Sinfonie-Orchester in seiner Besetzung mit Geigen/Bratschen/Celli/Kontrabässen kombiniert mit Bläsern und Schlagwerk ist jedem, der sich etwas für die Musik interessiert, bestens bekannt. Aber warum, bitteschön, gibt es ein Akkordeon-Orchester, wenn doch das Akkordeon als Instrument selbst schon alles bietet, was man zum Musizieren braucht? Es gibt den Diskantteil (rechte Seite), mit dem die Melodien gespielt werden können und den Bass (linke Seite), auf dem sich Bässe und Akkorde befinden. Der versierte Akkordeonspieler ist für sich allein also schon ein kleines Orchester, da er spielen und sich dabei selbst begleiten kann. Warum das solistische Spiel aber auf Dauer nicht die „Erfüllung“ ist, kann man in unserer Philosophie nachlesen.

Im Orchester können wir zeigen, was das Akkordeon wirklich kann: Klassik und symphonisch, Rock, Pop, Volksmusik, Originalmusik, die fürs Akkordeon komponiert wurde und Vieles mehr. Frei nach dem Motto „geht nicht, gibt’s nicht“ spielen wir im Grunde wirklich alles. Aber das geht nur als Team und wenn jeder, seinen Talenten entsprechend, sein Instrument bedient. Und hier kommt die Verteilung auf verschiedene Stimmen ins Spiel: Vorab ist aber zu erwähnen, dass wir, sobald wir im Orchester spielen, die linke Seite des Akkordeons (die Bass-Seite) vernachlässigen können und uns nur noch auf den Diskant (die rechte Seite) konzentrieren:

  1. Stimme: Wenn man sich hier an dem Aufbau eines Sinfonieorchesters orientiert, dann spielt die erste Stimme die Hauptmelodie, d. h. den Part, den sonst die Violinen/Geigen übernehmen. Alles, was an hohen Tönen schnell und virtuos zu spielen ist (wobei wichtig ist, dass diese Töne hintereinander und nicht gleichzeitig gespielt werden), gehört das zum Job der 1. Stimme. Frei dem Motto: „flink, hoch, melodisch“.
  2. Die 2. Stimme spielt im Grunde all das, was die erste Stimme nicht auch noch zusätzlich greifen und spielen kann. Häufig ist dies eine kleine Gegenmelodie zur 1. Stimme, ein virtuoses Miteinander, gern auch sehr rhythmisch, allerdings nicht so hoch wie die „Erste“. Motto: „wir ergänzen uns prächtig“
  3. Die 3. Stimme spielt den ruhigeren Part des Orchesters. Wenn wir beim Vergleich Sinfonieorchester bleiben, könnte man die 3. Stimme mit den Celli vergleichen oder einem Teil der Bläser. Sie spielt die eher tiefen Töne, die Finger müssen nicht so virtuos über die Tasten oder Knöpfe „flitzen“. Das macht ihre Rolle aber nicht weniger wichtig, denn sie bringt im Grunde die Ruhe in die Musikstücke, indem sie Melodien untermalt und den Gesamtklang erst perfekt macht. Frei nach dem Motto: „in der Ruhe liegt die Kraft“.
  4. Die 4. Stimme zusammen mit dem Bass ist unsere Akkordeon-Rhythmus-Truppe. Diese ist sowohl das Herz als auch der Motor des ganzen Akkordeon-Orchesters. Die Spieler der 4. Stimme sind für die Akkorde zuständig, d. h. die drücken stets mindestens drei Töne gleichzeitig und das gern rhythmisch für Rock, Tango, Walzer und Co. In Rockbands wäre hierfür die Gitarre zuständig, die für den richtigen Groove sorgt. Und genau das macht bei uns die Truppe in der Vierten. Durch das Drücken so vieler Töne gleichzeitig haben diese Spieler auch eine gewisse Dominanz und Macht im Orchester in Bezug auf Lautstärke und Tempo. Wenn der eingangs genannte „Motor“ nicht richtig läuft, dann stottert das ganze Orchester. Das kann auch der Bass nicht mehr auffangen. Motto: „Töne nur übereinander, nicht nebeneinander, immer im Rhythmus bleiben“
  5. Der Bass im Akkordeon-Orchester kann sowohl von einem E-Bass-Spieler, einem Kontrabass als auch einem Spieler mit Bass-Akkordeon gespielt werden. Das Bass-Akkordeon ist ein spezielles Instrument, das nur ganz tiefe Töne spielen kann und lautstärketechnisch stets über einen Verstärker gesteuert wird. Der Bass ist für den richtigen Beat zuständig und gibt den Takt vor. Motto: „gut, besser, Bass“ („ohne Fundament kommt so manches Haus ins Wanken“)

Die besonderen Instrumente im Orchester:

Die Elektronien:
Das Elektronium ist ein Instrument, das optisch aussieht wie ein Akkordeon (ohne Bass-Seite), aber elektronisch die Sounds sämtlicher bekannter Instrumente nachbilden kann. Egal ob „Chor“, „Querflöte“, „Glockenspiel“, „Horn“ oder „Posaune“: die Klangvielfalt kennt hier keine Grenzen.

Das Schlagzeug:
Hier gibt es neben einem üblichen Drum-Set, das, wie 4. Stimme und Bass, uns das richtige Tempo vorgibt, auch noch diverse Perkussionsinstrumente, die den Gesamtklang des Akkordeon-Orchesters zu einem wirklichen Highlight machen. Der Spaß, den bei uns die Schlagwerk-Crew ausstrahlt, springt immer gern auch sofort auf das Publikum über.

Schlußendlich fehlt noch einer:

Der Dirigent:
Tobias Dalhof ist seit 2017 unser Chef und hält die musikalischen Fäden zusammen. Er schafft es immer wieder, die vielen unterschiedlichsten einzelnen Spieler im wahrsten Sinne des Wortes in Einklang zu bringen.
Er gibt den Takt an und versorgt uns regelmäßig mit dem aktuellsten Notenmaterial.

Da das Orchester älter ist als sein Dirigent, sind hier noch weitere namhafte Persönlichkeiten zu erwähnen, die das Orchester musikalisch und emotional geprägt haben:

1997 – 2017 | Marcus Matuszewski – dirigierte unser Orchester 20 erfolgreiche Jahre lang. In der Funktion des damaligen Bezirksdirigenten wollte er uns zunächst nur für ein Jahr dirigieren und bei der Suche eines dauerhaften Dirigenten unterstützen. Dabei hatten wir ihn bereits gefunden ;-).

1996 – 1997 | Heinz Kruza – langjähriger ehemaliger Dirigent des Akkordeon-Orchester Oberhausen, sprang spontan für eine Konzertsaison als Dirigent ein, als das Recklinghäuser Orchester plötzliche führungslos war.

1994 – 1996 | Ralph Winter – Sohn von Ady Winter übernahm für kurze Zeit das Lebenswerk seines Vaters. Seine musikalische Karriere ließ es leider nicht länger zu.

1976 – 1994 | Ady Winter – Er gründete 1976 als Musikschullehrer der städtischen Musikschule Recklinghausen das Orchester. Mit seiner Pensionierung entstand der Verein: Akkordeon-Orchester Recklinghausen e.V.

Dirigent Tobias Dalhof